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Fieseler
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Gerhard Fieseler Werke GmbH, Kassel
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Gerhard Fieseler

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Vorsitzender:
Gerhard Fieseler
Entwicklungschef:
Prof. Dr.-lng. K. G. F. Thalau
Kaufmännischer Direktor:
Dr. Göbel
Technischer Direktor:
Dr.-Ing. Banzhof
Erich Bachem

Chefkonstrukteur:
Reinhold Mewes
Werke:
Kassel-Waldau, Kassel-Bettenhausen
Firmengeschichte:

Der im Jahre 1896 in Glesch im Kreis Bergheim a. Rh. geborene Sohn eines Bonner Buchdruckereibesitzers, Gerhard Fieseler, nahm im Ersten Weltkrieg an der mazedonischen Front als Jagdflieger teil und schoss unter dem Namen 'Tiger' 22 Gegner ab. Nachdem ihn seine Nachkriegstätigkeit als Druckereibesitzer in Eschweiler nicht befriedigte, ging er 1926 als Teilhaber und Fluglehrer zu den Raab-Katzenstein-Flugzeugwerken in Kassel-Bettenhausen. Mit einer 120 PS 'Schwalbe' entwickelte er hier den Kunstflug zur meisterlichen Reife. 1927 führte er beim Internationalen Schaufliegen in Zürich elf Minuten lang kühne Figuren in Rückenlage vor und arbeitete sich damit in die Weltklasse der Kunstflieger vor. Bereits 1928 ließ er sich nach eigenen Plänen ein spezielles Kunstflug-Flugzeug, die 240 PS starke F-1 'Tigerschwalbe', bauen. Das durch den Kunstflug verdiente Geld legte Fieseler für die Gründung eines eigenen Werkes zurück. Am 1. April 1930 erwarb er den bisher von Fritz Ackermann betriebenen 'Segelflugzeugbau Kassel'.

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Aus den Anfängen dieses Werkes mit 25 Leuten, entstand innerhalb weniger Jahre ein Unternehmen, das Fliegergruppen des In- und Auslandes zu seinen Kunden zählt und im Zeitraum von zwei Jahren 55 Segelflugzeuge ins Ausland liefere. Unter den Kunden dieser Jahre befinden sich England, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien, Holland, Österreich, Rumänien, die Schweiz, USA., Südamerika, Südafrika und Britisch-Indien. Auch im Inland ist die Beliebtheit der Kassel-Typen außerordentlich groß. Robert Kronfeld flog Fieseler-Segelflugzeuge, darunter das bisher größte Segelflugzeug der Welt 'Austria', das eine freitragende Tragfläche von 30 Meter Spannweite hatte. Auch andere bekannte Segelflieger, wie Hirth, Bachem, Dittmar flogen in Kassel gebaute Typen. 'Kassel 12' bis 'Kassel 25' waren die Typen, bei denen durch Auswechseln von Flächen und Rümpfen Flugzeuge für die verschiedensten Verwendungszwecke hergestellt werden konnten. Fieseler ging noch weiter. Er lieferte die 'Kassel 12' in Einzelteilen halbfertig als Baukasten. Trotzdem wäre das Werk in der Zeit der Wirtschaftskrise nicht lebensfähig geblieben, hätte nicht Fieseler den Kunstflug ganz in die Sache seines Werkes gestellt. Damals hieß es: 'Fieseler hat sich ein ganzes Werk erflogen'. 1932 entstand bereits im eigenen Werk als eine Konstruktion von Schüttkowsky seine berühmteste Kunstflugmaschine, der F-2 'Tiger' (siehe 1.Bild) mit 340 PS-Pollux-Motor, mit dem er 1934 die Weltmeisterschaft gewann.

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Die mit diesem Titel verbundenen 80000 Goldmark versetzten die Werke Fieselers in die Lage, ihr Produktionsprogramm zu erweitern. Fieseler selbst zog sich vom Kunstflug zurück und widmete sich ganz dem Bau von preiswerten Sportflugzeugen. Zuerst war bereits die F-3 'Wespe' nach Plänen von Lippisch entstanden. Da aber diese schwanzlose Konstruktion mit zwei in Tandemanordnung untergebrachten 75 PS-Pobjoy-Motoren fliegerisch nicht den Erwartungen entsprach, wurde die Entwicklung abgebrochen. Ebenfalls erwies sich die auf der DELA 1932 ausgestellte zweisitzige Sportmaschine F-4 mit einem 35 PS Argus As 16 Boxermotor als ein Fehlschlag. Erst die nächste Konstruktion, die mit einem 60 PS Hirth-Motor ausgerüstete F-5, wurde ein voller Erfolg, denn es liefen so viele Bestellungen ein, dass der Serienbau aufgenommen werden konnte. Fieseler vergrößerte sein Werk innerhalb weniger Tage auf 200 Mann und konnte bis zum Deutschlandflug 1933 im August des Jahres innerhalb von sieben Wochen noch acht F-5 an den Start bringen. Die F-5 wurde auch später in der verbesserten Ausführung Fi 5 R in größeren Serien erstellt. Nach der F-6, eine mit geänderten Flügel- und Leitwerksflächen versehene F-5, begann mit der Fi 97 das neue, vom RLM kontrollierte Entwicklungsprogramm, aus dem die erfolgreichste und bekannteste Fieseler-Schöpfung hervorging, der Fi 156 'Storch'. Ebenfalls bei Fieseler, dessen Werk am 1. April 1939 in Gerhard Fieseler Werke GmbH umbenannt worden war, entstand die Fi 103, der Prototyp der später unter dem Namen 'V-1' bekannt gewordenen fliegenden Bombe (siehe 2.Bild, Eine in Dannenberg erbeutete bemannte V-1 Version, die ca. Juni-July 1945 in Antwerpen, Belgien, ausgestellt wurde).